Freitag, 26. August 2016

Funkenschlag

Funkenschlag ist eine Wirtschaftssimulation als Brettspiel.


Autor: Friedemann Friese
Erscheinungsjahr: 2004
Spielerzahl: 2-6
Altersangabe: ab 12
Spieldauer: ca. 2 Stunden
Herausgeber: 2F-Spiel

Beschreibung:
In Funkenschlag übernimmt jeder Spieler die Rolle eines Energiekonzerns und versucht sein Einflussgebiet zu vergrößern. Ziel ist es, so viele Städte wie möglich mit Strom zu versorgen, dazu muss er die Städte für Geld anschließen lassen, neue und effizientere Kraftwerke ersteigern, und die Rohstoffe versuchen, günstig zu kaufen. Verschiedene Spielpläne bringen verschiedene Situationen in das Spiel und stellen den Spieler vor neue Herausforderungen.
Investiert wird in Kohle, Öl, Müll, Atom oder Ökostrom. Billige Kraftwerke verbrauchen viel Ressourcen und liefern wenig Strom und laufen oft mit Kohle oder Öl, während teurere effizienter sind und zum Beispiel aus wenig Uran genug Strom für mehrere Städte liefern oder gleich auf kostenlose Wind-, und Solarenergie setzen.


Ablauf und Gameplay:
Jede Runde des Spiels hat fünf Phasen, die es abzuarbeiten gilt.
Phase 1: Zuerst wird die Reihenfolge bestimmt. Der Spieler mit den meisten angeschlossenen Städten kommt an die erste Position, die auch gleichzeitig die Ungünstigste ist. Bei Gleichstand entscheidet der Wert des höchsten Kraftwerks, wer weiter vorne steht. In der allerersten Runde entscheidet das Los.
Phase 2: Nun werden die Kraftwerke versteigert. Der erste Spieler wählt ein Kraftwerk aus und gibt sein Gebot ab, das mindestens den Wert des Kraftwerks haben muss. Reihum wird erhöht, oder gepasst. Wer passt, darf bei dem Gebot nicht weiter mitsteigern und wenn der Spieler, der auswählen soll, kein Kraftwerk nimmt, darf er die gesamte Runde nicht mitbieten. Der letzte Spieler hat hier oft die Möglichkeit ein höherwertiges Kraftwerk für den Grundwert zu ersteigern, da keiner mehr mitbieten kann.
Phase 3: Der hinterste Spieler darf jetzt zuerst Rohstoffe einkaufen und hat somit die günstigsten Preise. Lagern kann der Spieler nur die doppelte Menge, die ein Kraftwerk verbraucht.
Phase 4: Wieder beginnt der hinterste Spieler und baut sein Stromnetz weiter aus, wenn er das will. Zusätzlich zu den Kosten in jeder Stadt, kommen die Anschlusskosten zwischen den Städten, die er verbinden will. Ab der 2. Stufe kann ein Spieler auch Städte anschließen, die schon einem anderem Spieler gehören und ab der 3. Stufe sind sogar drei Energiekonzerne pro Stadt möglich.
Phase 5: Endlich gibt es Geld! Der Spieler entscheidet, wieviel Strom er erzeugt und somit Rohstoffe verbraucht, um eine bestimmte Anzahl Städte zu versorgen. Je mehr Städte Strom haben, desto mehr Geld erhält der Spieler, wobei die Mehrerträge bei größerer Anzahl immer weniger werden.

Das Ende das Spiel wird erreicht, wenn der erste Spieler eine bestimmte Anzahl an Städten angeschlossen hat. Derjenige muss aber nicht gewonnen haben, denn der Gewinner ist, wer die meisten Städte auch versorgen kann und bei Gleichstand entscheidet es sich nach dem Geld, welches der Spieler hat.



Design und Inhalt:
Im Grundspiel ist ein Spielplan mit zwei Seiten enthalten, wobei auf der einen Seite Deutschland und auf der Anderen die USA ist. Die größten Städte sind eingezeichnet und mit dicken Rohren verbunden, wo jeweils der Anschlusspreis draufsteht. 
Die Kraftwerke sind auf kleinen quadratischen Karten abgebildet, wo links oben der Grundwert steht und unten, welcher Rohstoff wieviel Städte versorgt. In meinem Beispiel auf dem Bild habe ich ein eher günstiges Kohlekraftwerk, welches 2 Kohle verbraucht und 2 Städte versorgt. Das Windkraftwerk versorgt immer 2 Städte und rechts das Atomkraftwerk macht aus einem Uran, Strom für 4 Städte.
Häuser aus Holz in sechs verschiedenen Farben dienen dem Spieler als Ausbau einer Stadt, werden aber auch für die Anzeige der Reihenfolge und die Anzahl der verbundenen Städte genutzt.
Die Rohstoffe sind auch aus Holz. Die Kohle wird durch braune Würfel gekennzeichnet, das Öl sind schwarze Zylinder, der Müll gelbe und das Uran rote hexagonale Prismen.
Das Geld ist aus Papier und fliegt bei Wind gerne weg, weshalb auf dem Bild oben Steinchen liegen.

Fazit:
Wer Wirtschaftssimulationen mag und dem Konkurrenten gerne die günstigen Rohstoffe vor der Nase wegkauft, ist genau richtig hier. Ich selber habe bis jetzt noch nicht gewonnen, da ich möglichweise nicht skrupellos genug bin. Beim ersten Mal, habe ich versucht nur auf Ökostrom zu gehen und später mich mit abgelegenen Ecken abgemüht, wo mir kein Konkurrent in die Quere kommt, aber Konkurrenz belebt das Geschäft.
Während wir noch einen Spielplan mit Frankreich (mehr Atomstrom) und Italien (viel Müll und ständig Geldprobleme) zum Spielen haben, gibt es noch eine riesige Anzahl an Erweiterungen, die Spielpläne von China (Planwirtschaft), Korea (getrennte Märkte) oder Nordeuropa (teilweise kein Atomstrom) enthalten.
Sobald das Spiel in die dritte Stufe kommt, geht es meiner Meinung nach, zu schnell zum Schluss, da dann gerne die Spieler soviel wie möglich bauen, bevor ein anderer noch zuvor kommt.

Punkte 9/10 

Habt ihr dieses Spiel schon einmal gespielt?

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